Essays
Aus dem Türkischen: Christina Tremmel-Turan und Tevfik Turan
Diken ist Schreiber seiner Stadt. Er kennt ihre Geschichte und begleitet und gestaltet ihr Geschehen mit. Dieser Band umfasst eine Auswahl aus seinen Kolumnen der Jahre 2012 – 2017. Traurig sind die Texte nicht allein deshalb, weil Diken heute das um 2010 noch herrschende optimistische Klima vermisst, sondern es geht ihm um den seit hundert Jahren fortschreitenden Verlust des multikulturellen Charakters seiner Stadt. Wenn er ihren Personen und Geschichten, Bauten und Bräuchen nachgeht, betreibt er nicht stumme Archäologie, sondern er zeigt vor allem die Möglichkeit eines Neubeginns.
Dazu fordert er dezidiert zur Verarbeitung der grausamen Vergangenheit und zur Versöhnung auf, die die Türken, Armenier, Kurden, Assyrer ... umfassen muss und nicht in Belangen einer eng kurdischen Politik steckenbleiben darf. Vor diesem gesamtpolitischen Hintergrund behandeln seine Texte ziemlich alles, was mit der multikulturellen Geschichte und Gegenwart der Stadt Amed / Dikranagerd / Diyarbekir und der Region zu tun hat: ihre Kirchen und Gassen, ihre Ess- und Trinkkultur, ihre Musik und Bräuche, ihre prominenten wie gewöhnlichen Leute und nicht zuletzt Bücher und Filme, die von ihr und von der schmerzvollen gemeinsamen Geschichte der Kurden, Armenier und Türken erzählen.
Der Band stellt eine Auswahl aus den Artikeln Dikens, die zwischen 2012 und 2017 in verschiedenen Print- und Internetmedien in der Türkei erschienen.
Themen dieses Bandes
Anstelle einer Vorrede – Ein jahrhundertalter Schmerz und seine Wiederholung Die Stadt nach 2015
Der Basalt und die Republik Überblick über die Geschichte der Stadt
Çarşîya Şewitî, der »Verbrannte Markt« Verfall eines Handelszentrums
Die Seele von Saroyan aus Bitlis Nachruf auf den armenisch-amerikanischen Schriftsteller William Saroyan
Vom Völkermord übriggeblieben: Schalmei und Hübre-Tschador Altes Handwerk: Instrumentenbauer und Seidenfärber
Da sind sie wieder, Xalê Anto! Wiedereröffnung einer Kirche: Armenier kehren zurück
Drei Stiefmütterchen, drei Exilierte Nachruf auf Yılmaz Güney, Ahmet Kaya und Aramê Dîkran
Unser Abbild im Vergesslichen Spiegel Ein Roman von Gürsel Korat: Zentralanatolien 1915
Familie Dildilian und ihre Spuren in der Geschichte Eine Fotografen-Familie und ihre Werke
»Der Landrat war Armenier und wurde halt umgebracht« Widerstand eines Bürokraten gegen den Völkermord
Ein Film für die Menschen, die die Zukunft mit Totenklagen willkommen heißen Özcan Alpers Film Die Zukunft dauert lange
Kurşunlu-Moschee unter Beschuss Ein historisches Bauwerk und die Spuren der Ereignisse von 2015
Die Totenköpfe der Inneren Burg Knochenfunde im ehemaligen Militärgefängnis
Sedsalîya Dudeng, an Bêdengî! Massengrab an einem Wasserfall
Noch einer der letzten hat uns verlassen Nachruf auf eine Assyrerin: Sevim Palak (geb. Hıdırşahoğlu)
Ist es Schicksal, muss ich mich fügen - Ist es Willkür, frage ich: Warum? Wiederbelebung der Innenstadt nach 2015
Blasses Gelb und sein Kloster Die Heiligen Drei Könige und ein Buch von Sadık Aslan
Preis für Surp Giragos zum 100. Jahr Eine armenische Kathedrale wird wiedererrichtet
Beten für unsere Mitbürger, deren Vorfahren abgeschlachtet wurden Die Frage der Mitschuld am Völkermord 1915
Ez Hrant’ım Axparig Nachruf auf Hrant Dink
Die Wiege der Religionen Die Multireligiosität Mesopotamiens und Anatoliens unter dem Homogenisierungsdruck der Republik Türkei
Vom Massaker zu Arevik Haydar Işıks Roman Arevik über Dersim
Das Minarett »mit vier Füßen« unter Beschuss Ermordung von Tahir Elçi
Ein Fest: Akitu Assyrische Frühlingsfeier in Midyat
Die Tücher der Assyrerin Nasra Şimmeshindi Kirchenbilder aus Mardin gehen um die Welt
Batman, die reiche, traurige Stadt Mehtap Ceyrans Roman In der Jahreszeit der Trauer über die Erdölstadt Batman
Die Kirche von Dersim oder Die Enkel von Keşiş Kâzım Gündoğans Roman über die Armenier in Dersim
Wenn sich das »Geheimnis« hinter dem Berg lüftet Haydar Karataş' Romane über Dersim und Aleviten
Zum Roman Yezda von Metin Aktaş Geschichte einer jungen Ezidi-Frau, die der IS-Gefangenschaft entkommt
Am Grab der sogenannten Schmuggler Der Fall Roboski 2014
Der armenische Pope von Diyarbekir in Bulgarien Hüseyin Mevsims Untersuchung Die Exilierten von Diyarbakır 1862-1878
Die Welt ist dieselbe, doch die Menschen sind jetzt anders Besuch beim Darbuka-Spieler Kel Başo und die alten Hochzeiten
Der Goldschmied des Steines Nurettin Meydelioğlu belebt ein altes Handwerk der Stadt
Die gute, alte achteckige Mütze Meister Remzi Kağar stellt noch traditionelle Kopfbedeckung her
Der Raki aus Diyarbekir und Hayiks Taverne Trinkkultur in den Gärten und Tavernen der Stadt
174 Seiten, Hardcover mit Fadenbindung und Lesebändchen
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Hardcover mit Lesebändchen, 174 Seiten
ISBN 978-3-933847-73-7
20,00 €
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